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Helene B. Grossmann, poetry of Light, 2015
© Helene B. Grossmann

Morgenlicht

Graublaue Schattierungen lassen eine Landschaft erahnen. Dunkle Erhebungen und unscharfe Konturen verdichten sich zu einer Bergkette, die aus dem Nebel auftaucht. Es ergibt sich ein Dreiklang von einem höheren und seitlich zwei niedrigeren Bergen. Am linken und rechten Bildrand sind zudem dunkle Bereiche nach oben geführt, so dass weitere Berge angedeutet werden.

Darüber lichtet sich der Nebel. Helligkeit dringt durch und lässt ein starkes Licht spüren, das derzeit allerdings noch verhüllt ist. Doch es reicht, die schlafende Landschaft sanft zu berühren und zu neuem Leben zu erwecken. Die waagrechte Pinselstruktur in den graublauen Farben bringt zudem frischen Wind in das Bild. So wird die Dunkelheit nach und nach in Licht gewandelt und alles Leben in einen neuen Tag hineingeführt.

Noch liegen Morgennebel und Stille über dem Land. Doch das Erwachen liegt in der Luft. Denn das Licht ist schon schwebend da, langsam den Dunstschleier durchdringend und die Klarheit bringend, welche die Farben leuchten lässt, das Leben bewegt und mit Freude erfüllet.

Verklärt blickt der Betrachter auf die erhabene Lichterscheinung in der weißen Wolke, die genauso gut als weiße Taube gesehen werden kann, als Botschafterin eines neuen Tages voller Licht und Frieden. Verheißung kann wahrgenommen werden, göttliche Gegenwart. Ein Gegenüber, das sich jeden Morgen aufmacht, in die Niederungen seiner Schöpfung hinunterzusteigen und sie mit seiner Präsenz zu erfüllen.

Patrik Scherrer, 19.09.2015

Helene B. Grossmann

poetry of Light
Entstehungsjahr: 2015
Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
© Helene B. Grossmann

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