Zeichnung als Zwiesprache. Die künstlerische Gestaltung des neuen „Gotteslob“

Würdigung und Hinführung

Gut zwei Jahre nach dem Erscheinen des „Gotteslob“ erscheint endlich ein allen Interessierten zugängliches Buch zum neusten und für viele vielleicht schwierigsten Teil im Gotteslob, den Zeichnungen. Mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann schildert ein Insider – er war Vorsitzender der zuständigen Kommission und wesentlicher Befürworter des neuen Bildkonzepts – wie die künstlerische Gestaltung des neuen Gotteslob entstanden ist und führt mit kurzen Texten an die modernen Zeichnungen heran. Den Schwerpunkt bilden die meist ganzseitigen Abbildungen der Zeichnungen (19 aus dem Stammteil und 7 aus dem Würzburger Eigenteil), denen Hofmann jeweils einen Meditationsimpuls zur Seite gestellt hat. Sie „wollen lediglich helfen, sich auf die Zeichnungen einzulassen, uns so einen eigenen Weg zum Verstehen zu finden“, schreibt Hofmann in seinem Schlusswort (S. 97). Den Zeichnungen vor- und nachgelagert sind wertvolle Hintergrundinformationen, wie es zu diesen Zeichnungen kam und wo sie jetzt aufbewahrt werden.

Das vorliegende Buch ist für alle, die an den Zeichnungen im Gotteslob interessiert sind, unverzichtbar. In der Gestaltung orientiert es sich mit den roten Kapitelblättern am Gotteslob. Hervorzuheben und ein Genuss ist, dass die Zeichnungen durch ganzseitige Wiedergabe auf festem Papier unverfälscht von durchscheinenden Texten auf der Rückseite betrachtet werden können. Die Impulse und Anregungen zu den Zeichnungen beschränken sich auf das Wesentliche, die die Entstehung beschreibenden Texte runden die Dokumentation ab.

Schade ist, dass die Zeichnungen der anderen diözesanen Eigenteilen nicht berücksichtigt wurden. Aber für den sensationellen Preis von knapp 10 Euro kann man nichts sagen. Es ist ein sehr schönes und informatives Buch geworden, dem ich wünsche, dass es als ergänzendes Geschenk zum Gotteslob viele Käufer findet.

 

Friedhelm Hofmann, Zeichnung als Zwiesprache. Die künstlerische Gestaltung des neuen „Gotteslob“. Echter Verlag, Würzburg 2015. 104 Seiten, 34 Abb., 9,90 Euro. ISBN 978-3-429-03905-9