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Abdruck des Leids

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass unser Körper und Geist sehr verletzlich und verwundbar sind, erfahren wir nicht nur täglich mit furchtbaren Bildern und Meldungen aus den Medien, sondern vor allem am eigenen Leib und im näheren sozialen Umfeld.
Die französische Künstlerin ORLAN hat sich vor 25 Jahren mit dem Schweißtuch der Veronika auseinandergesetzt und mit ihrem eigenen Leib Zugänge zum Thema Leid und der Wiedergabe dessen gesucht, die vielseitige Assoziationen zulassen.

Ich wünsche Ihnen einen Moment der Ruhe für die Bildbetrachtung und viel Kraft in der Begegnung mit dem Leid,
Ihr Patrik Scherrer

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Ausstellungshinweis

Bilder von Leid und Schmerz sind allgegenwärtig. Nicht nur in der massenmedialen Kommunikation, sondern auch in der Kunst. Denn seelische und körperliche Verwundungen gehören genauso zum Leben wie der Versuch, mit diesen Verletzungen fertig zu werden und sie positiv in die eigene Biografie aufzunehmen.

Die zweite Themenausstellung im Dom Museum Wien fragt nach der Darstellbarkeit von Verwundungen. Sie tut dies vor dem Hintergrund der christlichen Bildtradition. Denn durch die Leidensgeschichte Jesu sind Verletzungen und Schmerz zu einem zentralen Moment der abendländischen Kunstgeschichte geworden. Die Schau mit über 40 Positionen spannt dabei einen Bogen bis in die Kunst der Moderne und Gegenwart, wo Auseinandersetzungen mit Verwundungen sich auf ganz unterschiedliche Weise ausdrücken, etwa in Beschäftigung mit dem eigenen verletzlichen Künstlerinnenkörper oder dem Aufschlitzen der Leinwand.

Website der Ausstellung →

Textimpuls

“In einer zerfallenden Gesellschaft muss die Kunst, wenn sie wahrheitsgetreu ist, diesen Zerfall widerspiegeln. Und wenn sie nicht von ihrer sozialen Funktion abweichen will, hat Kunst die Aufgabe, die Welt als veränderungsfähig darzustellen und zu ihrer Veränderung beizutragen.”

Ernst Fischer

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Patrik Scherrer, lic. theol.
Giselherstr. 16, 80804 München, Tel.: 0176 202 101 40
Email: scherrer@bildimpuls.de, Web: www.bildimpuls.de