Johannes Schreiter: Befreiung |
Den freien Glasbildern von Johannes Schreiter haftet etwas Spontanes, Bewegtes an. Ich vermute, dass dies von den frei gezogenen schwarzen Linien herrührt, die der Künstler mit großer Sicherheit um und durch die Farbflächen gezogen hat. Wie bei einer Skizze ragt die Linie mal über die Ecke hinaus oder ist sie wie korrigiert verdickt. Manchmal ist sie unterbrochen, mal fleckenartig konzentriert, dann löst sie sich in einem wunderbar feinen Verlauf im Nichts auf. In allen Ecken sind zudem auflockernde, die Strenge der Ecken brechende Elemente zu entdecken: Überragungen, Einbiegungen, Einrundungen, lochartige Verdoppelungen, Einbrüche, usw. Gekonnt hat hier ein Meister seines Faches mit den Linien gespielt, sie gleichsam zu Leben erweckt.
Freies Glasbild, S.D.G. 16/2002/GB, 2002
94,5 x 68,5 cm, Im Besitz des Künstlers
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