Zeitgenössische Bild-Impulse zum christlichen Glauben
Talita kum - Steh auf ...
Liebe Leserin, lieber Leser,
in ihre Angst, Zurückgezogen- und Verlorenheit hinein hat Gott den
Jüngern durch seinen Geist neues Leben und neue Freiheit
geschenkt. ER hat sie spüren lassen, dass er mit ihnen ist, dass er der Da-Seinende, der
ICH BIN DA ist. Er hat sie ermutigt, aufzustehen, hinauszugehen und
seine heilende und rettende Gegenwart zu bezeugen und verkünden.
All das greift die schöne textile Arbeit von Elisabeth Paul auf.
Ich wünsche Ihnen ein stärkendes und frohes Pfingstfest!
Bis zum 16. Oktober zeigen 63 Künstlerinnen und Künstler im Hotel
St. Elisabeth im Kloster Hegne Werke, in denen sie ein biblisches
Kernthema aus dem Wirken Jesu künstlerisch bearbeitet haben.
Talita Kum ist ein aramäisches Wort aus der Muttersprache Jesu. „Steh
auf!“, sagt Jesus zu einem jungen Menschen, den er ins Leben
zurückholt. Talita Kum ist ein Synonym für ein Grundanliegen des
Glaubens in der Befreiung des Menschen zum aufrechten,
eigenverantwortlichen und emanzipierten Leben.
Welche Aktualität dieses Wort nicht erst durch die Pandemie
gewonnen hat, zeigt das breite Spektrum individueller und
sozialer, spiritueller und politischer Positionen. (Bild: Arbeit von Martin Schongardt)
Die Glasskulptur vermag in ihrer offenen Form auf die Gestalt des heiligen Florian hinzuweisen. Die feurig roten Glasröhren sind ein abstraktes Bild für ihn und können etwas von seiner inneren Haltung weitergeben. Sie erzählen von einem Menschen, der vom göttlichen Licht derart durchdrungen und beseelt wird, dass sein ganzes Wesen zu glühen oder zu brennen scheint. Die Skulptur legt Zeugnis von der Glaubenskraft eines Menschen ab, der, wie es die Seitenbänder andeuten, von Gott auch seitlich gehalten und gestützt, ganz transparent auf den ihn Erfüllenden hin geworden ist.
Begeisterung wird da spürbar, vom Heiligen Geist erfülltes Leben. Erinnerungen an die Erzählungen vom Pfingstfest in Jerusalem werden geweckt.