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Udo Mathee, Kreuz für ein Büro, 2005
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Osterkreuz

Hell leuchtet das Kreuz von der Wand herunter, vom Glas wie von einem Heiligenschein umgeben. Diskret wird dadurch die Ausstrahlung erhöht und in den Raum hineintransportiert. Gleichzeitig gebietet der transparente Rahmen einen ehrfürchtigen Abstand vor dem Heiligen, das am Kreuz geschah.

Die Kreuzform erinnert nach wie vor an die schreckliche Tötungsmethode der Römer, doch sein Inhalt verkündet Licht und Freude. So bringt es zum Ausdruck, dass das Kreuz durch die Auferweckung Jesu zu einem Heilszeichen wurde, welches die Frohbotschaft verkündet: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Erinnert euch …“ (Lk 24,6)

Aus diesem Kreuz strahlt das Licht der Auferstehung. Österliches Licht! Mit zärtlichen Farbspuren, die von erwachendem Leben erzählen, in ihrer diagonalen Anlage Aufstieg andeuten und im lebendigen Strich Spontaneität und Freude spüren lassen.

Ein Kreuz, zu dem man gerne aufschaut. Es erinnert an Jesu Tod , aber auch an die Überwindung durch die Liebe, die Gottvater und -sohn miteinander verbindet. Was Jesus dem Nikodemus voraussagte, hat sich erfüllt: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.” (Joh 3,14-17)

Wer zu diesem Kreuz aufschaut, schaut in ein dreifaches Licht: Zuerst in Jesu eigenes Licht (Joh 8,14), dann in das österliche Licht seiner Auferstehung und durch beide hindurch in das Licht seiner Verherrlichung (Eph 1,18-23; Kol 1,16). Wer zu diesem Kreuz aufschaut, erhält Hoffnung und Zuversicht. Er wird gestärkt und ermutigt, wie Jesus in seinem Fühlen, Denken und Handeln Licht zu sein. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagte Jesus (Mt 5,14). Das ist unsere Lebens-Berufung, zu jeder Zeit und wo wir uns auch befinden. Ihn gleichsam vor Augen – sein Licht, seine Auferstehung, seine Herrlichkeit – sollen wir ihm ähnlich werden.

„Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt.“ (Hebr 12,1b-2)

Patrik Scherrer, 14.04.2006

Udo Mathee

Kreuz für ein Büro
Entstehungsjahr: 2005
Ahornholz, Acryl, Farbstifte, Blattgold, Glas, 27 x 28 x 2,5 cm, Foto U. Mathee
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

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