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Sr. Regina Lehmann, Feuer vom Himmel, 2014
© Sr. Regina Lehmann

Feuer vom Himmel

Beinahe tanzend fallen die Flammenzungen von links oben ins Bild hinein. Wie aus der Ferne kommend werden sie zur rechten unteren Ecke hin immer größer. Fröhlich bewegt konzentrieren sie sich wie ein Feuer und bilden gleichzeitig einen Ruhepunkt.

Das Herabkommen der Flammen spielt sich vor einem Hintergrund mit verschiedenen Blautönen ab. Seine mysteriöse Erscheinung lässt sich weder dem Himmel, dem Meer, noch der Nacht zuordnen. Mehrere Bildebenen verstärken auf der linken Bildhälfte die Tiefenwirkung. Hier streben im Vordergrund transparente blaue Flammen bis auf die Höhe der gelbroten Flammentreppe auf und überlagern diese leicht, darüber steigen rauchartig mehrere Aufhellungen nach oben. Rechts sind die Flammen unverdeckt und scheinen so ganz beim Betrachter zu sein.

Dieser vom Himmel niedersteigende Flammenreigen erinnert auf seine Weise an das Pfingstereignis in Jerusalem. „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ (Apg 2,1-4)

Auf dem Bild sind keine Menschen gemalt. So können sich die Feuerzungen nicht allein auf das Pfingstfest vor langer Zeit beziehen, sondern auch uns im hier und jetzt betreffen. Zu jedem Betrachter des Bildes kommt gleichsam der Sturm der Feuerzungen, auf jede und jeden von uns soll sich eine Flamme niederlassen.

Die Flammen vom Himmel können als sichtbares Geschenk göttlicher Weisheit und Begeisterung gedeutet werden. Sie sind Ausdruck der Erleuchtung und des Erkennens, was geschehen war. „Es ist mir ein Licht aufgegangen!“

Eine Flamme ist zudem ein äußeres Zeichen für das innere Verstehen und die Gabe, diese Erkenntnis anderen verständlich machen zu können. Denn das Pfingstwunder realisierte sich nicht nur, dass die Jünger andere Sprachen sprechen konnten, sondern auch, indem diese Sprachen verstanden wurden.

Schließlich kann eine Flamme über jeder Person als Ausdruck der Begeisterung für die Sache Jesu gedeutet werden. Als sichtbares Zeichen, dass wir für das Anliegen Jesu brennen und uns mit Feuer und Flamme dafür einsetzen.

Patrik Scherrer, 03.06.2017

Sr. Regina Lehmann

Feuer vom Himmel
Entstehungsjahr: 2014
Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
© Sr. Regina Lehmann

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