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Cornelia Patschorke, Lobpreisschale, 2004
© Cornelia Patschorke

Lobpreisschale

Auf den ersten Blick ist nicht viel zu erkennen. Von der linken Seite her kommt eine geschwungene Form ins Bild hinein, welche die Senkrechten zu tragen scheint. Die warmen, diffusen Farben und die aufsteigenden Strukturen erinnern mich an ein Feuer.

Das Bild könnte tatsächlich ein Feuer darstellen, das in einer Schale brennt.

Ähnlich den Flammen steigen in mir Gedanken und Erinnerungen auf. Geläutert durch die zeitliche Distanz schwingt warmer Dank mit, Dankbarkeit gegenüber Dem, der mich all das erfahren und erleben ließ. Geheimnisvoll wie die klar definierte Senkrechte in der Mitte des Bildes steht Er in meinem Leben, zentriert und orientiert es. Wie der Docht in der Kerze steht Er in der Mitte meines Lebens und lässt es in der Dankbarkeit lichtvoll und schön werden.

Diese Dankbarkeit verwandelt meine Erinnerungen, ja mein ganzes Leben bis in die Gegenwart hinein in ein unaufhörliches Lobpreisgebet vor Gott. Wie wohlriechender Weihrauch steigt es vor Gott auf (vgl. Ps 141,2; Offb 8,4) und verherrlichlicht Den, der mir das Leben mit allem, was es beinhaltet, geschenkt hat.

Der Lobgesang der drei jungen Männer ertönt in mir, die von König Nebukadnezzar wegen ihres Glaubens an den einen Gott in einen glühenden Ofen geworfen wurden, dort aber durch einen Engel des Herrn so beschützt wurden, dass ihnen das Feuer nichts anhaben konnte. Ihr Lobpreis rühmt und preist Gott in seinem Wesen und Wirken und fordert die ganze Schöpfung auf, in diesen Lobpreis einzustimmen (vgl. Dan 3,51-90). Die Thematik vieler Psalmen wird hier aufgenommen (vgl. insbes. Ps 103-106), aber auch die feurige Dankbarkeit von Lobgesängen aus dem Neuen Testament. Als Beispiele seien nur das Magnifikat der Maria (Lk 1,46-55) und das Benedictus des Zacharias (Lk 1,68-79) erwähnt.

Aus der Gegenwart höre ich noch einen weiteren Lobpreis in mir. Einen, der bei der Jesus-Bruderschaft in Gnadenthal ein fester Bestandteil des Gebetes ist und so tönt:

„Dass Du mich einstimmen lässt in Deinen Jubel, o Herr,
deiner Engel und himmlischen Heere,
das erhebt meine Seele zu dir, o mein Gott;
großer König, Lob sei Dir und Ehre!“

Patrik Scherrer, 28.05.2005

Cornelia Patschorke

Lobpreisschale
Entstehungsjahr: 2004
Acryl auf Leinwand
90 x 90 cm
© Cornelia Patschorke

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