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Gielia Degonda, Licht, 2011
© Gielia Degonda

Zum Licht

Ein warmes Gelb überzieht mit lebendigen Schattierungen die Fläche. Ein knappes Dutzend sanft geschwungener, dunkelgelber Linien gliedert das Bild horizontal und führt durch die immer kleiner werdenden Abstände in die Tiefe. Sie wirken wie Etappen auf dem Weg zum Licht, das über der sechsten Linie heller aufleuchtet, ohne einen klaren Ursprungsort aufzuzeigen. Der hellere gelbe Streifen kann als Himmel über dem Horizont gedeutet werden, als aufgehende Sonne, die Erde und Himmel in gleichmäßige Helligkeit taucht.

Das Bild strahlt eine große Ruhe aus, lädt zum Verweilen in diesem wohltuenden Licht ein. Die endlosen Waagrechten geben Halt, führen Blick und Gedanken zum Licht in der Ferne. Auf halbem Weg stoßen sie auf ein weißes Schriftband, welches die ganze Bildbreite quert: „… der uns das Licht erschuf, der dem Wechsel der Zeit sichere Ordnung gab, der uns das Licht gibt.“

Hier ist die Rede von jemandem, der das Licht geschaffen und dem Zeitenwechsel von Tag und Nacht eine zuverlässige Ordnung gab, die für uns Sicherheit bedeutet. Während diese beiden Gedanken etwas Geschehenes formulieren, bezieht sich der dritte Teil auf die Gegenwart: „… der uns das Licht gibt.“ In dem Bild schauen wir gewissermaßen das Licht. Wir werden damit einerseits auf das Tageslicht verwiesen, das uns äußerlich in Licht hüllt und uns so die Welt sehen lässt, andererseits auf Jesus Christus, „das Licht der Welt“ (Joh 8,12), der uns innerlich erleuchtet.

Aus dem dreifachen Gedanken um das Licht spricht Dankbarkeit gegenüber Gott. Dankbarkeit für das Licht selbst, für sein regelmäßiges Wiederkommen, für seinen Sohn Jesus Christus, der durch seine Worte und sein Leben einen Weg aufgezeigt hat, der uns Gott in seiner wahren Größe erkennen lässt, einen Weg, der nach aller Auseinandersetzung mit Frieden und Glückseligkeit gesegnet ist.

Patrik Scherrer, 03.09.2011

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