Geheimnis des Glaubens

Die Zusammenschau der drei quadratischen Bilder lässt durch Ihre Heterogenität eine Fülle von Assoziationsmöglichkeiten zu. Denn das Grau der Steine und des Wasserglases oder das runde Element in jedem Bild vermögen Verbindungen zu schaffen und den “Trialog” zu beleben. Auf verschiedenen Ebenen entstehen Bezüge, die immer wieder um eine Dreiheit kreisen:

Allen drei Bildern geht es um Ausdehnung und um Irritation. Die Ausdehnung erfolgt um eine runde Mitte herum (auch beim Glas hat die nicht sichtbare Öffnung des Glases in etwa den gleichen Durchmesser wie die beiden zentralen Steine). Die verwendeten Primärfarben Gelb, Rot und Blau bilden die Basis für den ganzen Farbenkosmos. Von links oben bis zum unteren Bild ist zudem eine Steigerung zu beobachten. Während die goldgelben Samen, die auch Wachstum beinhalten, noch geschlossen daliegen, scheint die rote Farbe im zweiten Bild wie Feuer oder vergossenes Blut unter dem dunklen Stein hervorzuspritzen, um dann ganz rechts explosionsartig alles zu sprengen und jede feste Form hinter sich zu lassen bzw. in Seifenblasen eine temporäre Form einzunehmen. Letztere stehen im Gegensatz zu den Versteinerungen in den anderen beiden Bildern, die Überzeitliches versinnbildlichen.

Die Bildtitel zu den in einem trompe-d’oeil-haften Realismus gemalten Arbeiten legen einen Zusammenhang mit alchemistischem Denken nahe. Splendor solis lässt an das gleichnamige illustrierte alchemistische Manuskript aus dem 15. Jahrhundert denken, in dem es um die Herstellung und Wirkungsweise des Steines der Weisen geht. Mit Mercurius wird Quecksilber (keckes oder lebendiges Silber) bezeichnet, von dem angenommen wurde, dass es den flüssigen und festen Zustand überschreitet. Ob es sich bei dem Triptychon um eine Darstellung der Tria Prima der Alchemie handelt? In der Tria Prima beschreibt Paracelsus das Gesetz des Dreiecks: zwei Komponenten kommen zusammen, um eine dritte zu erzeugen. Grundlage sind bei ihm Schwefel, Salz und Merkur. Schwefel ist die Flüssigkeit, die das Hohe und das Niedrige verbindet. Salz gilt als Grundstoff, Merkur ist der allgegenwärtige Geist des Lebens.

Doch anstatt von Schwefel liegen Weizenkörner auf dem runden Stein, anstelle von Salz spritzt Blut über die quadratische Platte und statt Quecksilber schießt blasenbildendes Wasser in die Höhe. Diese Beobachtung und auch der zweite Bildtitel Salz der Erde, der in engem Bezug zu Jesus steht, sorgen für Irritation. Sind hier alchemistische Symbole weiterentwickelt worden und mit neuen Bedeutungen verbunden worden? Dann wäre eine christliche Interpretation der vielleicht unorthodoxen Darstellung von etwas Bekanntem gar nicht so abwegig. Vorzugsweise setzen wir unsere Betrachtung rechts oben fort.

Der viereckige Stein ist ein Symbol für die Erde. Mit Salz der Erde werden die Worte aus der Bergpredigt (Mt 5,13) angesprochen, mit denen Jesus auf die unabdingbare, verantwortungsvolle Aufgabe der Jünger in der Welt hinweist, Gutes zu bewirken, sich für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit einzusetzen – Licht der Welt zu sein. Jesus hat sein Leben bis in den Tod hinein dafür hingeben. Er ist DAS Salz der Erde, der mit seinem Leben und seinem Blut zur Vergebung des Unrechts an den Menschen neue Maßstäbe gesetzt hat. So kann das mittlere Bild als eine Art Kreuzigung gesehen werden: Gottes Sohn, erschlagen durch unsere Sünden. Sein Blut ist das Salz der Erde, das bewirken sollte, dass solches Unrecht nicht weiter geschieht. Er ist der Stein der Weisen, der in uns diesen Sinneswandel vollbringt und einen menschlichen Goldstandard etabliert wie es keine alchemistischen Wunder zustande bringen. Blut und Wein verweisen auf die Einsetzungsworte beim Abendmahl: „Trinkt alle daraus, das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Mt 26,27f). Der perfekt runde Stein in der Mitte mag die göttliche Natur Jesu andeuten, die Zweiteilung mit der roten Farbe, dass er mit seinem Blut die gespaltene Erde/Materie versöhnt.

Der runde Stein – ohne Anfang und Ende – ist Symbol für die Unendlichkeit und für Gott. Mit seinen Versteinerungen ist er ein Urgestein. Die Weizenkörner sind im Licht und der Wärme der Sonne (Spendor solis = Pracht der Sonne/Sonnenglanz) gereift und als Goldkörner dargestellt. Mit dem Stein in der Mitte wird ihre nächste Wandlung zu Mehl angedeutet, aus dem dann Brot und andere Lebensmittel gemacht werden können. Entsprechend kann hier eine Allegorie Gott Vaters gesehen werden, der der Sonne ihre Pracht verliehen hat und uns das tägliche Brot schenkt.

Auf dem unteren Blatt wird alles Bisherige gesprengt und in eine neue Daseinsform überführt, der etwas für uns Menschen Unfassbares anhaftet. Das versteinerte Wasserglas birst und das Wasser sucht sich nicht den bekannten Weg der Schwerkraft, sondern breitet sich überraschenderweise wie eine in die Freiheit entlassene Materie nach oben aus, die dabei noch fröhliche Luftblasen bildet. Merkur bzw. Hermes war in der griechischen Mythologie der geflügelte Götterbote, der Überbringer von Botschaften. Im christlichen Glauben wird die unsichtbare göttliche Kraft dem Heiligen Geist zugeordnet, der kreativ in der ganzen Schöpfung am Wirken ist: unsichtbar, geheimnisvoll, wunderbar, lebendig.

So liegt die Vermutung nahe, dass Manfred Scharpf in diesem Triptychon über die alchemistische Tria prima hinaus die grundlegende und alles umfassende „Tria prima“ des christlichen Glaubens allegorisch gemalt hat: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Oder anders betrachtet: Das mystische Geheimnis der beiden Hauptsakramente Taufe und Abendmahl (Brot und Wein).

Abendmahl?

Die je sechs Figuren beidseits der weißen Figur lassen beim Anblick des Triptychons (Ansicht aller drei Bilder) fast unwillkürlich an das Letzte Abendmahl denken, das Jesus mit seinen Jüngern vor seinem Leiden und seinem Tod gefeiert hat. Umso mehr als sie Heiligenscheine tragen und es sich, wie es die Kerzen andeuten, um eine feierliche Tafel handelt.

Allerdings sprechen viele Details gegen die Darstellung des Abendmahls. Der Tisch ist nicht über die drei Bildteile durchgehend gemalt, sondern bricht links und rechts des Mittelteils ab. Die Personen in den seitlichen Bildern sitzen an und auf Ölfässern. Überhaupt sind die „Heiligen“ nur durch Büsten dargestellt, die wie Spielfiguren auf Brettspielen stehen, als würde hier etwas gespielt oder inszeniert. Und doch erinnert die Figur ganz rechts neben dem Fass mit einer erloschenen Kerze vor sich an Judas. Oder die rosa Person in der Bildmitte neigt sich wie der Lieblingsjünger Johannes Jesus zu. Auch stehen vor der Dreiergruppe noch Reste eines Mahles, so als sei soeben gegessen worden.

Andererseits stellt sich bei den vielen bandagierten und vermummten Figuren die Frage, ob es sich überhaupt um ein Mahl mit Lebenden handelt. Die einen verschwinden quasi im Reich der Schatten und der Dunkelheit, bei den anderen sind ihre fleischfarbenen Gesichter verbunden oder maskiert. Sie erinnern an Wachsfiguren oder Mumien. Die zentrale Figur in der Mitte nimmt auch durch die weiße Farbe eine singuläre Position ein. Sie wird von der Sehgewohnheit und von der Ikonografie her als Jesus gedeutet. Eine weiße Tunika und ein verklärtes Gesicht würden gut zu ihm passen. Aber was, wenn die Figur wie eine Mumie mit Grabtüchern eingebunden ist, also schon tot ist? Oder sitzt er bereits als Auferstandener, als Lichtgestalt am Tisch, so wie er den Jüngern von Emmaus erschienen ist. Die schwarze und die rosa Person neben ihm verweisen darauf und vermitteln gleichzeitig zu den jeweiligen „Seitenflügeln”.

Die ungleiche Tischgesellschaft irritiert unsere Sehgewohnheiten. Vieles ist mehrdeutig dargestellt, anderes verstörend entstellt. Die brennenden Kerzen befremden. Sie wirken wie angezündete Dynamitstangen und lassen die Ölfässer zu Pulverfässern werden. Durch sie wird das, was noch in Fragmenten da ist, explosiv. Soll das Mumienhafte in die Luft gesprengt und Platz für Neues geschaffen werden? Soll damit angedeutet werden, dass auch das Letzte Abendmahl aus Fragmenten des jüdischen Paschafestes entstanden ist? Oder dass das Leben einer Gegensätze überwindenden und versöhnenden Kraft bedarf, damit lähmende Gewohnheiten immer wieder durchbrochen und erneuert werden, damit das Leben lebendig bleibt und auch neues Leben hervorbringen kann? Oder möchte diese ganz andere und fragmentarische Darstellung des Abendmahls einfach Stachel sein, alles Traditionelle in der Kirche immer wieder auf den Prüfstand der Sinnhaftigkeit zu stellen und über dessen wahre Bedeutung nachzudenken? Damit Gott alles Auseinandergebrochene, Leidende oder Entfremdete wieder ganz machen und in die Gemeinschaft mit ihm führen kann?

Unerwartet – Nachts im Wald

Durch das Licht wird der Blick von der rechten unteren Ecke in das Bild hineingeführt. Es handelt sich um eine verschneite Wiese, die nach rechts leicht ansteigt und in deren Mitte ein kahler Baum steht. Nur durch den Schnee wird sichtbar, wie er sich aus dem Wiesenboden erhebt und gleich einer Lichtsäule alles über den Bildrand hinaus in die Höhe zieht. Rechts von ihm führt der Horizont direkt in die undurchdringliche Nacht, wobei die Schneeflocken die Nacht wunderbar verzaubern und wie Sterne in die Weite des nächtlichen Kosmos öffnen. Links vom Baum sind im Hintergrund schwarze Baumstämme und damit Wald erkennbar, davor aber eine Gruppe Menschen. Auf den ersten Blick denkt man an Hirten, die mit ihrer Herde auf dem Feld lagern, vielleicht auch an eine Gruppe Obdachloser oder Flüchtlinge.

Aber bei der Entdeckung, dass es sich bei dieser Menschengruppe um Jesus und die zwölf Apostel beim Letzten Abendmahl handelt, ist das Erstaunen groß. Alles hätte man hier erwartet, aber nie Jesus in der Abendmahlszene nach Leonardo da Vinci, der auf dem Horizont der Wiese seine Arme genauso ausbreitet wie auf dem Abendmahltisch. Jesus mit seinen Jüngern in dieser Umgebung wiederzufinden ist befremdlich und irritiert. Was macht er hier, was hat er hier verloren? Wieso malte die Künstlerin die Gruppe in diese unwirtliche Landschaft? Die aufgebrachten Körperausdrücke und die heftigen Gesten der Jünger stehen für Ihre Fragen, Gespräche und Diskussionen. Sie könnten auch unsere sein.

Wieso ausgerechnet Jesus und die Jünger beim letzten Abendmahl? In der vorweihnachtlichen Zeit verbinden wir die nächtliche Landschaft vielmehr mit Vorstellungen der schwangeren Maria auf dem Esel und einem Josef, der vorausgeht. Vielleicht dachten wir spontan auch an das Adventslied „Maria durch den Dornwald ging …“ Doch hier spricht Jesus mit ausgebreiteten Armen in die Winterlandschaft hinein: Nehmt und esst, das ist mein Fleisch. Und das ist mein Blut, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis. (vgl. Mt 26,26f)

Es sind die Worte, die er einige Tage vor seinem Tod am Kreuz zu seinen Jüngern gesagt hatte. Die Bildumgebung schafft durch die Nacht, das Licht und den Schnee eine Parallele zu unserer vorweihnachtlichen Zeit des Advents, in der wir gleichsam mit Maria und Josef auf die Heilige Nacht zugehen, in der Jesus geboren wurde. Damit wird auf eine ungewöhnlich neue Weise die Geburt Jesu in Verbindung mit seinem Sterben gebracht. Gleichzeitig wird unser Blick für das Besondere geschärft und wir werden gleichsam aufgerufen, wachsam zu sein, um sein Kommen am „Rand der Welt“ wahrzunehmen, zu sehen und für ihn bereit zu sein. Von Anfang an schenkt sich Jesus in unsere Dunkelheiten, Kältezonen und Erstarrungen hinein, auf dass sie wieder hell, warm und lebendig werden. – Bereiten wir uns vor, seien wir wachsam, damit wir ihn nicht verpassen, wenn er ganz unauffällig in unser Leben eintritt und es mit Leben erfüllen will.

Tischgemeinschaft

Unverrückbar „sitzt“ die massive Betonplatte auf den Rücklehnen der zwölf Stühle, die beidseits des langen Holztisches stehen. Wie ein Deckel verunmöglicht sie das Sitzen und Essen am Tisch. Kein Stuhl kann herausgezogen werden. Kalter Stein breitet sich über dem warmen, einladenden Holz aus. Massive Schwere lastet auf der im Vergleich filigranen Komposition von Tisch und Stühlen. Wie eine Grabplatte liegt der Betonquader auf den Holzstühlen, schwebt er bedrohlich über der großen Tischfläche. Jegliche Tischgemeinschaft wird durch die Betonplatte verunmöglicht, das Einnehmen von Nahrung ebenso wie der Austausch von Gedanken und Worten, von Leben schlechthin (Großansicht).

Was wohl der Sinn dieser Arbeit sein kann? Was hat sie zu bedeuten? Der Künstler meint dazu: „Bedeutung kann in einem Kunstwerk aufgeschlossen werden, aber sie kann nicht als alleiniger Sinnträger ein Werk vor dem Druck der Zeit schützen. Ein Kunstwerk hat immer einen Anteil nicht entschlüsselbarer, verwehrender Aspekte. Der Betonquader hindert am Platznehmen, das stimmt, er entspricht in seinem Gewicht aber dem durchschnittlichen Gewicht von zwölf Personen. Die Arbeit streift verschiedene Assoziationen: Es könnte der Tisch des letzten Abendmahls sein, andererseits gehörten dazu dreizehn Stühle und nicht bloß zwölf. Was hier steht, hält sich also in der Nähe dieser Interpretation auf, entzieht sich ihr aber gleichzeitig. Der Betonquader erinnert vielleicht auch an eine Grabplatte. Es ist hier die Idee der Zukunftslosigkeit mitgedacht, die “no future”-Slogans der bleiernen 70er- und 80er-Jahre. Diese Idee schwingt in der Moderne eigentlich immer mit. Sie ist im Grunde ein Schatten der Moderne.” (Eduard Winklhofer 2013 im Interview mit Antonia Veitschegger und Johannes Rauchenberger, Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz)

Die Arbeit lebt durch diese Assoziationen. Sie lebt aus der Verbindung zum Menschen, der den Tisch und die Stühle für seinen Gebrauch und in Bezug auf seine menschlichen Dimensionen geschaffen hat. Die Betonplatte wirkt dazu unnatürlich, wie von einer überirdischen Macht aufgesetzt. Das Tischensemble hat dadurch seine Offenheit, seinen einladenden Charakter verloren und wirkt nun durch die Größe und die Last der Betonplatte wie ein verschlossener Komplex. Die Alltagstauglichkeit ist ihm damit genommen, es ist nun ein Schaustück, der mögliche Gast ein ausgesperrter, außen vor gelassener Betrachter. Als solches wird er gezwungen, neue Wege zu gehen, gedanklich und körperlich. Umwege. Als Stein des Anstoßes regt die Betonplatte dazu an, über die ungewöhnliche Kombination nachzudenken.

Nachfolgend drei mögliche Ansätze und Zugänge:

  • Die an das letzte Abendmahl erinnernde Tischgruppe und die Nähe der Betonplatte zu einer Grabplatte lassen in dem Kunstwerk einen möglichen Altar sehen. Durch die Betonplatte hat der Künstler einen erhöhten Tisch geschaffen, um den eine sich in der vergegenwärtigenden Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi versammelte Tischgemeinschaft sichtbar zu „Umstehenden“ wird. Mit dieser Arbeit würde der „Circumstante-Gedanke“ aus der liturgischen Bewegung und Erneuerung verstärkt Ausdruck finden.
  • Durch die Verweigerung kann eine neue Wertschätzung der Tischgemeinschaft erzeugt werden. Gerade in unserer Zeit muss hinterfragt werden, welche „massiven Blockaden“ verhindern, dass Tischgemeinschaft gelebt wird. Die Betonplatte kann symbolisch für alles stehen, was Tischgemeinschaft verunmöglicht, z.B. Arbeitszeiten, welche gemeinsame Essenszeiten schwer realisierbar machen. Mediale Angebote, welche von der direkten Begegnung mit dem Mitmenschen und dem Austausch mit ihm ablenken. Individualismus, bei dem die Eigeninteressen höher gestellt werden als diejenigen der Gemeinschaft.
  • Die Arbeit kann aus dem Aspekt der „Zukunftslosigkeit“ auch Anstoß sein, sich mit scheinbar blockierten Situationen auseinandersetzen, die Gegebenheiten genau anzuschauen und neue Lösungen und Wege zu suchen. Die Apostel waren nach dem Tod Jesu auch in einer blockierten, hoffnungslosen Situation. Symbolisch lastete eine große Betonplatte auf ihnen. Erst mit der Zeit erkannten sie die Zusammenhänge und erhielten den Mut und die Kraft, die Blockade zu überwinden und einen Weg zu gehen, der bis heute Menschen ermutigt nicht aufzugeben.

Einladung zum Abend-Mahl

Zwölf Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts umgeben einen mit einem weißen Laken bedeckten Tisch. Die einen sind bekleidet, die anderen nackt. Sie sitzen, stehen, kauern und liegen. Die Gemeinschaft wirkt ungewöhnlich und doch familiär. Fremd und doch vertraut befinden sie sich dem Betrachter gegenüber. Überraschen mag die Versammlung um den Tisch, die bedeutungsvolle Zahl von zwölf Personen, irritieren die Ähnlichkeit der Darstellung mit bekannten Bildern, die uns herausfordert, das Andere, Unterschiedliche in diesem Bild zu suchen. Denn ob Nacktheit oder Haltung, ob Beziehung oder Einsamkeit, die verschiedenen Lebensalter und -situationen sind uns alle bekannt. Wir haben sie am eigenen Leib, in unserer Familie oder im Bekanntenkreis kennen gelernt.

In ausgesprochener Schönheit hat der Künstler die Menschen vom Baby bis zur Greisin, vom Neugeborenen bis zum Verstorbenen dargestellt. Der Künstler hat sich mit seiner Frau (beide schwarz gekleidet), mit Tochter, Sohn und Mutter, mit Freunden und Bekannten in dieses Bild eingebracht. Sie erscheinen als feiernde Gemeinschaft. Allerdings ist keine Freude zu beobachten, kein großes Essen, keine wirkliche Beziehung zueinander. Die einzelnen Personen stehen sich durch ihre Position im Raum nahe, aber außer der Mutter, die ihre Hand auf die Schulter der Tochter gelegt hat, berührt sich niemand, spricht niemand.

Die Gemeinschaft scheint in dieser fast bedrückenden Ruhe zu warten. Das Brot ist geteilt, aber noch nicht verteilt. Wie als Einladung an den Betrachter wird als einzige aktive Handlung das Glas an der Vorderkante des Tisches mit Wein gefüllt. Erwartungsvoll wird der Betrachter von einigen im Bild angeschaut. Wie wird er auf diese Einladung reagieren? Wird er sich an den wirklichen Tisch vor dem Hauptbild setzen oder sich wie andere Personen im Bild aus welchem Grund auch immer vom Tisch abwenden?

Wer die Einladung annimmt, wird auf ganz unerwartete Weise erfahren, wie sehr er zu dieser menschlichen Schicksalsgemeinschaft gehört. Denn nach einer halben Minute sieht er sein Portrait (gefilmt von einer in der Installation versteckten Kamera und von einem in der Wand eingelassenen Beamer auf das Bild projiziert) inmitten der Tischrunde. Wie eine Erscheinung taucht er so an der freien Stelle in der Bildmitte auf (Ansicht 2). Es ist, als wolle der Maler dem Betrachter sagen: in diesem Bild ist ganz viel von Dir. Setz Dich und setze Dich mit uns auseinander, verweile bei uns, trink mit uns ein Glas Wein, brich mit uns das Brot. Erst mit Dir kann das Fest beginnen.

Doch was für ein Fest soll denn hier gefeiert werden? Es irritiert, dass nur die eine Hälfte der Tischgemeinschaft angezogen ist. Auffallend auch, dass sie ausschließlich schwarze oder weiße Kleider tragen und nur beim jungen Mädchen ein paar Farbklekse zu sehen sind, beinahe als Pendant zum Dunkelrot des Weines. Sind sie eine Trauergemeinschaft? Oder sollen Schwarz und Weiß dezent auf seelische Zustände der diese Farben tragenden Personen hinweisen? Die Fragen bleiben unbeantwortet. Sicher ist, dass sie im Gegensatz zu den unbekleideten Personen stehen. Diese haben nichts Exhibitionistisches an sich, sondern integrieren sich auffallend natürlich in diese Gemeinschaft. Sie lassen den Menschen in seiner ursprünglichen und elementaren Beschaffenheit wahrnehmen, so wie er geboren wird (Kleinkind), aufblüht (junge Frau) und letztlich auch stirbt (liegender Mann). Der Künstler hat schöne Menschen gemalt, die Schönheit und die Würde des Menschen hervorgehoben. Auch nackt hat er nichts zu verbergen. Er darf in diesem geschützten Raum seine Anfälligkeit und Vergänglichkeit genauso zeigen wie seine unbekümmerte Offenheit und sein geradezu paradiesisches Vertrauen (vgl. Gen 2,25). Er hat nichts zu befürchten und darf in seiner existenziellen Körperlichkeit ganz sich selbst sein. Ist das nicht so im Kreis der Familie?

Erstaunlich ist und für manche mag dies auch blasphemisch wirken, dass der Künstler dem Betrachter den Platz zuweist, den Jesus in traditionellen Abendmahldarstellungen einnimmt. – Doch zuerst mal ist der zentrale Platz einfach leer, allerdings auch nicht unbesetzt. Denn dahinter öffnet sich der Raum für einen weiten Blick über das Land und in den Himmel. Die Sonne scheint gerade untergegangen zu sein. Noch erleuchten ihre Strahlen den Himmel, doch sie selbst ist nicht mehr zu sehen. Auf diese Weise wird eine andere Dimension unseres Lebens im Bild sichtbar, ein zentraler Bezugspunkt, der mit einer immateriellen Kraft und einem Licht zu tun hat, die auf eine andere Weise als das von links durch ein Fenster in den Raum hineingeworfene Licht für unser Leben wichtig sind. Wir nennen die unerschaffene Kraft Gott, sein Licht, von dem wir heute noch die Strahlen sehen dürfen, Jesus. Er nimmt in dieser aktualisierten Darstellung des Letzten Abendmahls, allerdings in einer anderen Gestalt, weiterhin den zentralen Platz ein.

Wenn nun das Bild des Betrachters an dieser Stelle erscheint, dann um zu sagen, dass Jesus auch durch ihn sichtbar wird und wirkt. Zum einen, weil der Künstler ihn als Hungrigen und Dürstenden an seinen Tisch geladen hat und sich dadurch das Wort Jesus erfüllt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Zum anderen, wenn der Betrachter bereit ist, an Gott zu glauben und bereit ist, sein Leben aus der lebendigen Beziehung zu Ihm zu gestalten. Denn jeder Christ hat in seiner Taufe „Christus angezogen“ (Gal 3,27) und soll sich in seiner Haltung und seinem Verhalten, in seinem Reden und Handeln möglichst wie Jesus verhalten, denn „der Christ ist ein anderer Christus“, wie es der Kirchenvater Cyprian auf den Punkt brachte.

Das Mittelbild der Installation weitet sich seitlich in je sechs kleineren Bildern in den Raum hinein (linke Ansicht 2). Mit Bildzitaten aus dem Abendmahlbild und Inschriften wie „bekennen, vergeben, vergehen, opfern, empfangen, Brot brechen, vergessen, suchen, täglich Brot, Anmut, spiegeln, schlafen“ wird der Dialog zwischen dem im Hauptbild Dargestellten und wesentlichen Handlungen und Erfahrungen im Leben jedes Menschen zusätzlich angeregt (linke Bilderreihe / rechte Bilderreihe / kurze Erläuterungen zu den “12 Begleitern”).

Was in dem Bild geschieht, geht jeden etwas an. Auch der dem Bild vorgelagerte Tisch mit weißem Tischtuch, gebrochenem Brot, dem Messer und der Blume, einem Glas und einem Teller sowie einer goldenen Kugel will dem Betrachter die Tatsache nahe bringen, dass jeder auf irgend eine Art und Weise am Tisch des Lebens sitzt und aufgefordert wird, im Geben und Empfangen daran teilzuhaben und zur Lebensfülle beizutragen. Der wie beim Letzten Abendmahl sparsam bestückte Tisch lässt spüren, dass es auch beim gedächtnishaften Abend-Mahl im Familienkreis weniger um das Essen als vielmehr um die Anwesenheit, die Gemeinschaft und die gegenseitige Zuneigung und Hingabe geht.


Digitale Materialien für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk:
> Das Kunstwerk auf der Website des Künstlers.
> Predigt von Pfr. Bodo Windolf (Fronleichnam 2011).
> Video und Diskussionsforum 1.
> Diskussionsforum 2.

Freudiger, dankbarer Ausdruck

Das erste, was wir von diesem Kunstwerk wahrnehmen, sind wahrscheinlich die wohltuend warmen Farben, verteilt auf dreizehn kreisrunde Formen, und das sie überlagernde und zusammenfassend verbindende bunte Liniengeflecht. Dann spüren wir vielleicht etwas Anziehendes, etwas Lockendes, als wäre hier Wunderbares ausgedrückt, das zu ergründen sich lohnt und das Sehnsucht weckt, teilhabend dabei sein zu dürfen.

Ohne den Hinweis des Künstlers, dass es sich hier um den Lobpreis nach dem Abendmahl handelt, käme man jedoch kaum auf die Idee, in den bunten Kreisen Symbole für eine Mahlgemeinschaft zu sehen. Man muss allerdings wissen, dass Thomas Werk in seiner Bildsprache die menschliche Gestalt häufig auf eine Kreisform reduziert und so das Allgemein-Menschliche vor die Individualität stellt, die er, wenn überhaupt, nur in ganz subtilen Andeutungen zeigt.

Es handelt sich also um eine Szene aus dem Passahfest, das die Israeliten jedes Jahr zur Erinnerung an die Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft nach einem uralten, im Buch Exodus festgelegten Ritual (Ex 12ff) feierten. Darin spielt der Lobgesang – das große Hallel – den der Hausvater mit seiner Mahlgemeinschaft anstimmte, eine wichtige Rolle. Psalmen wurden gesungen, Texte, die längst zu den Kostbarkeiten der Weltliteratur gehören, weil sie über den historischen Ausgangspunkt hinaus zeitlose Gültigkeit haben. Ein Beispiel:

Lobsinget dem Herr! Denn er ist gut:
Ja, ewig währt sein Erbarmen. …
Rief ich in der Bedrängnis „O Herr“,
So hat der Herr mich erhört, dass ich frei ward.
Wenn der Herr für mich ist, so fürchte ich nichts.
Was kann ein Mensch mir dann antun?…
Besser ist’s, sich zu bergen beim Herrn,
als auf Menschen Vertrauen zu setzen.
(Ps118,1.5-6.8)

Genau diesen Inhalt hat Thomas Werk ins Bild gesetzt: diese tiefe, dankbare Freude, diese Sicherheit gebende Geborgenheit, dies überzeugende Gefühl des Wohlergehens. Doch wie kann ein so komplexer Eindruck vermittelt werden, der durch die Psalmenzitate nur verdeutlicht, aber nicht hervorgerufen wird? – Betrachten wir die Kreisformen noch einmal näher: In warmem Gelb bis Dunkelbraun sind sie in einem einzigen breiten Pinselstrich aufgetragen. Anfang und Ende sind klar erkennbar, ebenso die Spuren der Pinselhaare – ursprünglich Schöpferisches andeutend. Die Kunstformen vermitteln solide Festigkeit, individuelles Leben, das einen inneren Freiraum umschließt.
Wen die Kreise wohl darstellen? Ob die dreizehn Kreise wohl Symbol für das sogenannte „Letzte Abendmahl“ sind, das Jesus mit seinen Freunden gefeiert hat? Vielleicht. Aber dann würden wir einen großen Kreis für Jesus erwarten. Hier sind jedoch drei Kreise deutlich größer dargestellt. Wenn wir allerdings auf den Adressaten des Lobgesanges schauen, dann könnten sie ein Hinweis auf Gott sein: Gott in der Dreiheit seines Wesens, Gott, der verheißen hat, bei uns zu sein, wenn wir in seinem Namen beisammen sind.

Bleibt die Deutung des frohen Liniengeflechts, das über der Ansammlung der runden Elemente einen luftigen, spielerischen Kontrast bildet. Ungeplante Spontaneität spricht aus diesen farbigen Linien: so, wie die Farbe auf das Papier gefallen ist, wurde sie belassen, was sich an Mustern ergab, war gut so. Die feinen Linien blieben unbearbeitet und behielten so ihre zufällige Ursprünglichkeit. Sie erinnern in ihrer formalen Leichtigkeit und Bewegungsvielfalt an die fotografisch festgehaltenen Bewegungen von in der Luft geschwungenen Leuchtkörpern. Wie ein luftig-transparentes Gewölbe breiten sie sich über den Kreisen aus, bewirken Zusammenhang und verbinden zu einer bunten Gemeinschaft. Jeder Kreis behält seine Identität, aber jeder steht in Zusammenhang mit den anderen, die mit ihm zum Fest, zum Lobgesang beisammen sind – wirklich, oder auch in übertragenem Sinn. Denn das gemeinsame Erleben, das gemeinsame Mahl verbindet zu einer Zusammengehörigkeit, die tiefer ist und tiefer bindet, als äußere „Zulassungsbedingungen“ es sein können.

Soweit der Blick auf diese Arbeit von Thomas Werk. Weiter in die Tiefe mag ein Wort von Jehuda Baccon führen, einem großen zeitgenössischen israelischen Künstler, der einmal sagte: „Selbstverständlich gibt es Künstler verschiedenster Art: die einen schaffen mit ihrem Verstand und andere sind „ein Werkzeug“ in der Hand des Schöpfers. Das ist das Höchste, was wir im Leben erreichen können.“ Und so kann ein Kunstwerk entstehen, das ohne eine einzige „religiöse“ Chiffre auskommt, aber geradezu eine Offenbarung vermittelt …

Mehr als ein Abendmahl …

Das Erfassen der verschiedenen Bildelemente wird dem Betrachter in diesem Bild nicht leicht gemacht. Während der Tisch, das große Glas, das vom Tisch herunterfallende Fischskelett und die verschiedenen Personen klar eine Mahlgemeinschaft erkennen lassen, verwirren die verweisenden Symbole und ungewöhnlichen Personenfragmente mit ihren expressiven Handlungen. Zusammen mit der dominierenden roten Farbe vermitteln sie ein aufwühlendes, bewegendes Geschehen.

Bereits der schräg stehende Tisch vermittelt, dass etwas ins Rutschen gekommen ist, dass sich etwas bis dahin Feststehendes, Zentrales verändert hat. Etwas, das unmittelbar mit dem großen, breitschultrigen Mann zu tun hat, der in der Hand ein kelchförmiges Gefäß hält und dessen rotes Gewand mit bedeutungsvollen weißen Farbtropfen bedeckt ist. Sein vom halbseitigen Schlagschatten und von zwei Gesichtern und einer auf den Kelch zeigenden Person in den Hintergrund gedrängtes Gesicht ist leicht nach rechts geneigt. Mit liebevollem Blick wendet er so seine Aufmerksamkeit dem kleinen Mann zu seiner Rechten zu, der ihn mit aufgestütztem Arm und großen Augen fragend anschaut.

Auf der anderen Seite des Tisches tauchen aus dem dunkleren Bildbereich ähnlich staunende und nachdenkliche Gesichter auf: Was hier geschieht, ist unfassbar! Erstaunlich, dass da einer mitten drin seinen Kopf auf den Tisch legen und schlafen kann. Um so mehr, als sein Gesicht vom Kelch ausgehenden Schlaglicht genauso beleuchtet ist wie jenes der Hauptfigur und eine starke Verbindung zwischen den beiden hergestellt wird.

Aus dem Gesamtzusammenhang geht hervor, dass es sich hier um Jesus und das letzte Abendmahl handeln muss. Der Schlafende könnte seinen Lieblingsjünger Johannes darstellen, der seinen Kopf vertrauensvoll an Jesu Brust gelegt hat. Aber die anderen Jünger? Sie sind Symbolträger geworden, welche die an sich geschlossene Tischgemeinschaft nach außen öffnen und in einem viel größeren Bedeutungsrahmen stellen.

Der dreiblättrige Ölzweig lässt an den mit Noach geschlossene Bund denken, in dem Gott das Leben auf der Erde nicht mehr vernichten, sondern beschützen will. Das Lamm auf einem grünen Hintergrund bringt das Opfer Abrahams in Erinnerung, bei dem er seinen einzigen Sohn Gott opfern wollte. Er wurde aber vom Engel Gottes zurückgehalten und hat dann anstelle seines Sohnes einen Widder Gott als Opfer dargebracht. Im Gegensatz dazu hat Gott in seiner grenzenlosen Liebe zu uns seinen einzigen Sohn für unser Heil hingegeben. Weil er möchte, dass wir nicht an unseren Fehlern und Schwächen zugrunde gehen, sondern gerettet werden und die Freude unendlichen Lebens erfahren dürfen.

Die zwölf Jünger erleben das Jahrhunderte lang von Sehern und Propheten erwartete heilsgeschichtliche Ereignis des Neuen Bundesschlusses durch Jesus ganz unterschiedlich. Der eine scheint es zu verschlafen, die anderen staunen ungläubig. Oben links schreitet einer ins Bild hinein und steuert gerade ein rundes Brot zum Mahl bei. Ein anderer, es könnte in Anspielung an seine Fischertätigkeit und seine Kreuzigung Petrus sein, steht Kopf. Der Jünger neben ihm zeigt mit ausgestrecktem Finger auf den Kelch als wiederhole er die unfassbaren Worte Jesu: „Trinkt alle aus diesem Kelch; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ (Mt 26,27b-28)

Die das Bild beherrschende rote Farbe muss deshalb – genauso wie sie Gottes unendliche Liebe zum Ausdruck bringt – auch für das Blut Jesu Christi stehen, das er als Unterpfand für diesen Neuen Bund vergossen hat. Die Tropfen auf Jesu Gewand könnten in diesem Zusammenhang auf den ihm bevorstehenden Leidensweg hinweisen. Sie könnten aber auch als zwölf Tränen gedeutet werden, – die zehn sichtbaren können vom Rapport her problemlos mit zwei weiteren ergänzt werden – welche die zwölf Stämme des Volkes Israel ins Bild bringen. Trauer schwingt in den Tränen mit, denn ihnen gilt der Neue Bund, doch nur wenige haben ihn angenommen.

Was beim Letzten Abendmahl geschah, stellt den Glauben der Gläubigen zu allen Zeiten auf den Prüfstand. Die Versuchung, dargestellt durch die Gestalt, die unter dem Mond von einem Harlekinarm von Jesus weggezogen wird, ist stets da, anderen Mächten zu folgen und sich in die Dunkelheit der Glaubensferne ziehen zu lassen.

Die unruhige Bildgestaltung bewegt, die vielen Andeutungen stellen mich Betrachter in Frage: Wie stehe ich zu Jesus, der sich selbst in den Tod gibt, damit wir ein Mehr an Leben haben? Kann ich glauben, was Jesus gesagt und getan hat, insbesondere mit der Einsetzung des erinnernden, vergegenwärtigenden, versöhnenden Abendmahls? In welcher Jüngergestalt finde ich mich am ehesten wieder? Kann ich sein Geschenk annehmen und in jeder Eucharistiefeier als für uns zentrales heilsgeschichtliches Ereignis dankbar feiern?