Schutzmantel
Das Schriftbild in ungewöhnlicher Form hängt als großes Halbrund im Raum. Es erscheint als sichtbarer unterer Teil einer unsichtbaren oberen Hälfte, die zusammen ein Ganzes bilden. Der Bildraum in wolkigem Grün stellt einen kraftvollen Lebensraum dar, der sich weder definieren noch ausloten lässt. Er bildet einen geheimnisvollen Urgrund mit unendlicher Tiefe.
Darüber schweben klar begrenzte, goldene Schriftzeichen als Ausdruck menschlicher Sprache. Die Großbuchstaben verteilen sich wie ein grafisches Muster gleichmäßig über die ganze Fläche. Fünfmal wiederholen sich die Worte aus Psalm 61,5: „Berge mich in deinem Zelt, Herr, im Schutz deiner Flügel auf ewig.“ Sie geben ein Bitten, ein insistierendes Flehen um Schutz und Geborgenheit wieder, durch das der Beter in seiner Bedrängnis bei Gott Zuflucht sucht. Dabei ist ihm Gott „ein fester Turm“ (Vers 4), ein bergender Schutz in seinem Zelt und ein Zufluchtsort unter seinen Flügeln (Vers 5). Die drei Orte umschreiben das Bedürfnis des von Krankheiten, Unfällen oder Feinden verfolgten Menschen nach einem Schutz, der das menschliche Vermögen übersteigt: Ein Turm, der nicht gestürmt werden kann, das heilige Zelt der Bundeslade, das niemand unerlaubt betreten darf, eine alles übersteigende Geborgenheit unter den Flügeln wie ein Küken bei der Glucke.
Das aufgespannte Halbrund wirkt wie ausgebreitete Flügel, es besteht aus Stoff wie ein Zelt und wird zu einem Mantel und mobilem Turm, wenn es einem Menschen über die Schultern gelegt wird. Der Hilferuf, das Gebet legt sich mit den Goldbuchstaben nach außen leuchtend um den Körper und erzählt vom Vertrauen des darin geborgenen und verborgenen Menschen in seinen Gott. Gottes Antwort ist sein realer Beistand und Schutz. Symbolisch kommt er in diesem Mantel der Hoffnung und des Lebens zum Ausdruck. Doch Gottes Gegenwart übersteigt die wärmenden und vor Wind und Regen schützenden Eigenschaften eines Mantels. Denn wo sich Gott schützend um den fragilen Menschenleib legt, erfährt dieser einen tiefgreifenden, Herz und Seele – also den Menschen in seiner Ganzheit – umfassenden Schutz.
Michael Bracht
Foto: Bettina Osswald, Wuppertal
das baumgrün–hell und jung,ebenso auch dunkel wie ein finsterer, dichter nadelwald, auf jeden fall :intensives wachstum und entwicklung -die natur als sicherer und unsicherer urgrund unserer welt .die“grünheit“ -veriditas!!!(hildegard von bingen…)- der wuchernden wilden frischen natur und darauf gedruckt,gestempelt ,geprägt in goldenen lettern wie eine in stein gemeißelte bitte an unseren gott.
er möge uns bergen in seinem zelt -geborgenheit suchen und finden lassen ….seine symbolischen flügel auf ewig—über leben und tod hinaus…die ewigkeit bedeutet ja immerwährende endlose zeit…-dieser bergende mantel ,zelt und schutz,flügel -all das möge gott für uns selbst sein : für uns suchende bedürftige menschen! unsere hoffnung! – hier eine wiederholte bitte!!! aber dies wird für mich auch auch ein glaubens-bekenntnis an unseren gott!