Hängend der Mensch
gekreuzigt des Menschen Sohn
erhöht – und doch erniedrigt
reduziert auf Arme, Kopf und Brust
Dunkelheit ist in ihm
belastende Schwere, erdrückende Macht
alle individuellen Züge sind weg
stellvertretend
für alle
nimmt er alles Leiden auf sich
allen Schmerz
alle Einsamkeit
Das Kreuz
ein Pfahl – ein Querbrett
ein Marterpfahl
ein Folterinstrument
um zu quälen
das Lebenslicht langsam auszulöschen
jeden Atemzug zu ersticken
bis zum Tod
Darüber
erdrückend groß
das schwarze Rund
noch mehr Schwarz
schwer lastend
Unheil über dem Gekreuzigten
in seinen Rücken, in seinem Nacken sitzend
abstrakte Form, Kreis, rund, hell: Ein Symbol für Gott?
schwarz verhüllt, von Nacht umgeben
die dunkelste Stunde Gottes: Sein Sohn stirbt am Kreuz
Dunkle Verbundenheit
doch innen hell
Nähe trotz des Gefühls der Verlassenheit
mitleidend in jeglicher Dunkelheit
Lichtblick trotz menschlicher Verlassenheit:
Kontrapunkt und Hoffnung des Lebens