zeitgenössische Kunst eröffnet neue Horizonte

“Es gilt auszuhalten, dass nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, was für eine Bedeutung das jeweilige Kunstwerk hat. Es gilt anzuerkennen, dass Kunst eine Bedeutung in sich hat, aus sich heraus wirkt, nicht der Seh- und Erfahrungsgewohnheit des Alltags folgt und erst recht nicht verzweckt werden darf. Das Wahrnehmen von Kunst bedarf Zeit, damit Kunst räsonieren kann, zur individuellen oder gemeinschaftlichen Auseinandersetzung und schließlich zum Dialog führt. In jedem Menschen bewirkt das Wahrgenommene andere Resonanzen. Kirche ist im historischen Sinne „Kulturguterhalterin“. Aber so [der Innsbrucker Bischof Hermann] Glettler, Kirche muss auch „anschlussfähig bleiben für heutige Kunstschaffende. In diesem Offenen geht es viel um das Sich-provozieren-Lassen, Sich-herausfordern-, -herausrufen-Lassen, auch Fragen nach neuer Solidarität, der Weggemeinschaft.“ Einfache Antworten gibt es meist nicht. Und der Weg ist selten bequem.”

“Das Aussetzen im Angesicht zeitgenössischer Kunst lohnt sich. Was anfangs sperrig wirkt, führt durch die Auseinandersetzung zu neuen Einsichten, lässt über den Binnenraum Kirche hinausblicken und eröffnet somit neue Horizonte, nicht zuletzt des Glaubens.”

Katharina Seifert, in „aus unserem schaffen“, heft 18/2019, S. 334

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