Kunst und Religion dienen zu keinem Zeitpunkt der Geschichte dazu, die bloße physische Existenz zu sichern. In ihnen geht es stets um die Bewältigung des Außeralltäglichen. Bemerkenswert ist, dass dieser Beitrag weder in Zeiten gedeihlicher Entwicklung noch in Zeiten extremen Mangels oder zugespitzter Bedrohung jemals infrage gestellt worden ist. Bemerkenswert ist weiterhin, dass Kunst und Religion ihren Beitrag stets in enger Bezogenheit aufeinander erbracht haben.
Regina Radlbeck-Ossmann, Kunst und Religion – zwei Schwestern. Zwei Zugänge zu Transzendenz und Religion, in: Regina Radlbeck-Ossmann/Wulf Diepenbrock, Meisterwerk, Lebenskunst, Spiritualität. Vier Werke Emil Noldes in der Begegnung von Kunst und Religion, Halle-Wittenberg, 2012, S. 36f.