“Das Gemeinsame von Kunst und Kirche wäre dann, dass beide Systeme im Menschen Bewegung und Prozesse in Gang setzen können.”
“Die Kirche hat einen zu begrenzten Anspruch an die Kunst. Sie will Vertrautes, einen kontrollierten Ausdruck, den Effekt der Bestätigung oder der Wiedererkennbarkeit. Sie will, dass die Kunst etwas darstellen soll. Die Kunst hat aber nichts darzustellen. Sie soll keine programmatischen Inhalte ausdrücken. Mein Eindruck ist, dass die Kirche nicht mehr genügend Sehkraft hat. Sie ist des Sehens müde und sieht auf eine enge, ängstliche Weise.” (S. 110)
“Kunst und Kirche sind getrennte Welten und müssen es bleiben. Sie dürfen sich gegenseitig keine Vorschriften machen. Sie müssen einander herausfordern und die punktuelle Begegnung zu einem beglückenden Augenblick machen. Nur wenn sie sich auf diese Herausforderung einlassen, können Prozesse ablaufen, an deren Ende für beide Seiten neue Sichten stehen.” (S. 116)
P. Friedhelm Mennekes im Gespräch mit Brigitta Lenz in: “Zwischen Freiheit und Bindung, Köln 2008